Cluster #29: Alexandra Cárdenas

Im Rahmen der Clusterreihe 2023 freut sich das Labor Neunzehn, einen 2-tägigen Live-Coding-Workshop mit Alexandra Cárdenas zu präsentieren.

Jeder, der sich für Kunst und Technologie interessiert, ist eingeladen, an diesem Workshop teilzunehmen.
Für den zweitägigen Arbeitsablauf sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich, außer einem eigenen Laptop + Kopfhörer, Neugier, Aufgeschlossenheit und eine Einstellung zum Hören von Klang und Musik. Die gesamte Open-Source-Software, die für die Live-Coding-Praxis-Sessions benötigt wird, wird während des Workshops heruntergeladen und installiert.

Einführung in Live-Coding
Live-Coding ist eine Praxis in der digitalen Kunst, die in der akademischen Szene der elektroakustischen Musik entstanden ist und in den verschiedenen darstellenden Künsten und anderen Disziplinen floriert, die nach neuen Wegen suchen, sich der Lebendigkeit im Schaffen zu nähern. Beim Live-Coding geht es um das Schreiben und Manipulieren von Quellcode und den Einsatz interaktiver Programmierung auf improvisierte Art und Weise. In der Regel wird der Prozess des Schreibens von Quellcode durch die Projektion des Computerbildschirms in den Raum des Publikums sichtbar gemacht. Live-Coding-Techniken werden auch außerhalb der Performance eingesetzt, z. B. bei der Produktion von Sound für Filme oder audiovisuellen Arbeiten für interaktive Kunstinstallationen.

Der Workshop soll alle Interessierten einschließen und willkommen heißen, wobei der Schwerpunkt auf nicht-männlichen und nicht-weißen Personen liegt.

Alexandra Cárdenas
Alexandra Cárdenas ist Komponistin, Programmiererin, Improvisatorin und Live-Coderin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf das algorithmische Verhalten von Musik und die Erforschung von Musikalität im Code.
Sie ist ein Kernmitglied der internationalen Live-Coding- und Algorave-Community und unterrichtet und performt weltweit mit den Live-Coding-Sprachen SuperCollider und TidalCycles. Im Jahr 2017 war sie die Vorsitzende der internationalen Live Coding Konferenz in Morelia, Mexiko. Alexandra studierte Komposition an der Universität Los Andes in Bogota, Kolumbien, wo sie geboren wurde, und absolvierte später einen Master in Sound Studies und Sonic Arts an der Universität der Künste in Berlin, wo sie lebt. Neben ihren live-codierten Musikwerken hat sie zeitgenössische Stücke für Orchester, Ensembles und Solisten komponiert und mit Theatergruppen in Mexiko, Belgien und Deutschland zusammengearbeitet. Ihre unabhängige Forschung über die Idee der Kontrolle in der Komposition durch Live-Codierung hat sie sich mit Themen wie dem Erhabenen, dem Zufall und der generativen Schöpfung, der Verkörperung und in letzter Zeit auch mit Privatsphäre und Freiheit in digitalen Medien. Ihre aktuelle Arbeit, die Oper CITIZEN 4 für Virtual Reality, ist ein Knotenpunkt in ihrer Forschungs-, Aufführungs- und Kompositionserfahrung.

Cluster ist eine Reihe für neue Musik, die sich der Erforschung von Klang und Notation widmet und Musikern und Komponisten einen Raum zum Austausch in Berlin bietet, an der Schnittstelle von Kompositions- und Aufführungspraxis.

Labor Neunzehn ist ein von Künstlern geleitetes Projekt, das sich mit einem interdisziplinären Diskurs über time-based art befasst, der das erweiterte Kino, die moderne Musik, das Publishing und die kritische Reflexion in der Medienkunst einbezieht, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Migration dieser Sprachen zwischen dem Online- und Offline-Bereich liegt. Als unabhängige kuratorische Plattform und gemeinnützige Initiative für die Produktion von Forschungsprojekten, Ausstellungen, Performances und Workshops engagiert sich Labor Neunzehn für die Präsentation von kollaborativen Ergebnissen und hybriden Formaten.