Solistenensemble Phønix16

field notes #6

1. März 2018 | Redaktion

»Wie soll ich verstehen, was Du meinst, wenn ich höre, was Du sagst.« 
»Ich bin für diese Diskussion emotional nicht aufgestellt.« 
»Wie soll ich Deine Frage beantworten, ohne Dich zu beleidigen.« 
»Diese Unterhaltung unterfordert mich intellektuell.« 
»Was Du gerade sagst, kommt in meiner Realität eigentlich nicht vor.«

Vorausschauend hat das Ensemble Phønix16 einen Antwortenkatalog für das Vorgespräch zu diesem Ensemble-Portrait vorbereitet. Timo Kreuser und Sonia Lescene, produktive Kunstleitung und künstlerische Produktionsleitung, zeigten sich dann aber doch sehr offen und gesprächsbereit. 

Das Sängerkollektiv Phønix16 formierte sich vor fünf Jahren in Berlin und ging aus dem Versuch der Wiederbelebung einer toten Musizierpraxis, der Musik für 10–16 Stimmen, hervor. Mit der Auflösung von impulsgebenden Kollektiven wie etwa der Groupe Vocale de France, der BBC Singers oder der Schola Cantorum Stuttgart verschwand auch ihr Repertoire aus den Konzertprogrammen. Phønix16 hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese in Vergessenheit geratenen Werke wieder aufleben zu lassen und sie in einen neuen, zeitgemäßen Kontext einzubetten. Das Ensemble sieht sich demnach nicht als Ensemble für zeitgenössische, sondern vielmehr für »zeitgemäße« oder »aktualisierte« Musik: Es geht nicht darum, wann ein Werk komponiert wurde, sondern um die Frage, wie es aus der Zeit auf die Zeit weist und welche Reibungen im Kontext mit anderen Werken und dem Publikum entstehen können. 

Phønix16 steht für 12 Sänger*innen, eine Klangregie, eine*n Composer in Residence, eine künstlerische Produktionsleitung und eine produktive Kunstleitung. Das Kollektiv rund um die Musiker*innen wird immer mitgedacht. Seine Mitglieder sind so international wie Berlin selbst. Innerhalb des Ensembles wechseln die Sprachen ununterbrochen und gesellschaftliche wie politische Diskussionen stehen auf der Tagesordnung. In der AgoraSituation des Konzertes greift Phønix16 diese Themen auf und übersetzt sie in musikalische Fragestellungen. So entstehen außergewöhnliche Konzertprogramme mit starker gesellschafts- und kulturpolitischer Ausrichtung, für die das Ensemble bekannt ist. 

Zu erleben ist Phønix16 am 17. März 2018 mit »Zeitgeist« im Rahmen der MaerzMusik im Haus der Berliner Festspiele. Auf dem Programm stehen Werke von Brian Ferneyhough, Iannis Xenakis, Ashley Fure. LB

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