Releases des Monats

Mai 2023

25. Mai 2023 | Kristoffer Cornils

CD's in denen sich Himmel und Wolken spiegeln
©field notes

Alles neu macht der Mai: Dieses Sprichwort hat in diesem Jahr wohl mehr Berechtigung als sonst, denn Berlin hat eine neue Regierung. Mit Klaus Lederer (DIE LINKE) schied vor Kurzem einer der wohl beliebtesten Senator*innen der Stadtgeschichte aus dem Amt. Ihm ist es unter anderem zu verdanken, dass der Kulturetat der Stadt vergrößert wurde. Nun aber wird Joe Chialo (CDU) mit den 803 Millionen Euro haushalten, der mit »Power, Lust und Leidenschaft« das Amt beschreiten will.

Wir verbleiben gespannt, was die nächsten drei Jahren noch auf uns zukommt. Was derweil bleibt: Die Releases des Monats, die im Mai zum Teil alte Musik neu erlebbar machen, und die wie immer von zusätzlichem Lesestoff in Form von drei (weitestgehend) neuen Büchern begleitet werden.

Aya Metwalli & Calamita – Al Saher (Zehra, LP/CD/digital)

Free Jazz und Improv, Punkrock und … Umm Kulthum? Genau das sind die Referenzen, die das Berliner Label Zehra im Kontext von »Al Saher« nennt, einer gemeinsamen Veröffentlichung der ägyptischen Sängerin Aya Metwalli und Calamita, der Band von ‘A’ Trio-Mitglied und Al Maslakh-Mitbetreiber Sharif Sehnaoui und Sawt Out-Bassist Tony Elieh sowie Drummer Malek Rizkallah. Tatsächlich ist es eine passende Beschreibung für das Miteinander dieser libanesischen All-Star-Besetzung und einer Sängerin, die im explosiven Miteinander der drei Musiker in deren freiförmigen Sound gleichermaßen interveniert, wie sie als Strukturgeberin fungiert. Nicht selten kommt es vor, dass Gitarre, Bass und Schlagzeug (fast) völlig verstummen, um Metwallis expressiven Gesang durch Stille in Szene zu setzen. Doch selbst in den chaotischsten Momenten ist sie der kühle Ruhepol im hitzigen Sound ihrer drei Mitstreiter.

Aya Metwalli & Calamita: Al Saher

Christina Kubisch – Plus (DUR, LP)

Mitte dieses Monats ging die überaus erfolgreiche Ausstellung »Broken Music Vol. 2« im Hamburger Bahnhof zu Ende, die sich mit dem Kult um und den visuellen und konzeptionellen Möglichkeiten der Schallplatte auseingesetzt hatte. Eine Installation von Christina Kubisch durfte in diesem Kontext natürlich nicht fehlen und es ist insofern wohl mehr als eine glückliche Fügung, dass »Plus« es nun ermöglicht, sich fünf ihrer Arbeiten auf Schallplatte nach Hause zu holen. Das Medium ist absichtlich gewählt, das titelgebende Plus beziehungsweise eine Ergänzung zu den Aufnahmen stellen nämlich die dem Vinyl eigenen Abspielgeräusche dar. Wie schon die Radio-Legende John Peel einst sagte: »Somebody was trying to tell me that CDs are better than vinyl because they don’t have any surface noise. I said, ‘Listen, mate, life has surface noise’!« Die wundervolle Sound Poetry von »Teatime« oder das 25-minütige Stück »Vasenresonanz« erhalten durch ein bisschen randomisiertes Knistern und Knacken allemal einen noch vitaleren Charakter.

Cover

Tehran Contemporary Sounds – Various Artists 2 (Tehran Contemporary Sounds, MC/digital)

Das Berliner Kollektiv, Festival und Label Tehran Contemporary Sounds widmet sich der Repräsentation iranischer und iranischstämmiger Künstler*innen aus dem Land sowie der weltweiten Diaspora. Der Fokus liegt eindeutig auf elektronischer Musik, die nicht selten auf den Dancefloor schielt, doch beweist die nach einer ersten Ausgabe aus dem Jahr 2020 folgende Compilation »Tehran Contemporary Sounds – Various Artists 2«, dass Organisator Behrooz Moosavi und seine Mitstreiter*innen in ästhetisch-stilistischer Hinsicht ein möglichst nuanciertes Bild zeichnen wollen. Neben Industrial-Noise-Rap von Milad Ahmadi und dem avancierten Techno von Sciahri sind darauf auch Stücke des »Modular-Drummers« Cinna Peyghamy, dem Klangkünstler Hadi Bastani und brodelnde Elektroakustik von Moosavi selbst zu hören. Das ist nicht nur zeitgenössisch, sondern gar zukunftsweisend.

Wer es lieber klassischer mag und doch das Geschehen in Teheran, dem Iran und der Diaspora verfolgen möchte, seien übrigens die neuen Veröffentlichungen Ehsan Saboohis für das mittlerweile nach Berlin übergesiedelte Label Noise à Noise empfohlen: Im Rahmen einer Trilogie inklusive einer Zusatzveröffentlichungen mit Präludien entwirft der hochproduktive Komponist eine Ästhetik des »Post-Orientalism«, darunter 24 von der Musikerin Saina Zamanian auf der Tar eingespielte Stücke.

Tehran Contemporary Sounds – Various Artists 2 (Tehran Contemporary Sounds, MC/digital)

Anna Schimkat – Brot und Ro​-​sen (Fragment Factory, LP/digital)

Die in Leipzig lebende Künstlerin Anna Schimkat hat »Brot und Ro-sen« als Klanginstallation konzipiert und dafür auf Interviews mit Frauen aus der Alt-BRD und der DDR zurückgegriffen, die auf der Veröffentlichung über das Label Fragment Factory entweder wie im zweiten Stück direkt wiedergegeben werden oder als collagenhaftes Libretto für Chorgesänge junger Frauen dienten. Herausgekommen ist ein humorvolles und durchweg sozialpolitisch engagiertes Album, das einem alten Schlachtruf neues Leben einhaucht.

Anna Schimkat – Brot und Ro​-​sen (Fragment Factory, LP/digital)

Chromacolor – Chromacolor (Arbitrary, LP/digital)

Chromacolor ist ein neues Projekt von Hanno Leichtmann, doch sind auf seinem selbstbetitelten Debütalbum für das dänische Label Arbitrary noch viele andere Menschen zu hören. Vor allem die Stimme von Annie Garlid – die ebenfalls in diesem Monat ein neues Album ihres Projekt UCC Harlo auf dem Berliner Imprint Subtext vorgelegt hat – ist auf diesen neun Stücken immer wieder zu hören. Dazu gesellen sich Beiträge aus der Berliner Szene von etwa Sabine Vogel und Sabine Ercklentz. Sie ergänzen Leichtmanns Spiel auf Vibrafon und Fender Rhodes, das sich einem nicht-ganz-so-strengen Minimalismus verschrieben hat.

Transparenzhinweis: field notes-Redakteur Kristoffer Cornils hat an der Veröffentlichung von »Chromacolor« mitgewirkt.

Chromacolor – Chromacolor (Arbitrary, LP/digital)

Ellen Zweig – Fiction of the Physical (Phantom Limb, LP/digital)

»Fiction of the Physical« versammelt vier beziehungsweise in der digitalen Version fünf Stücke der Poetin, Performerin und Komponistin Ellen Zweig aus den siebziger und achtziger Jahren. Als Teil der sogenannten Downtown-Szene experimente die US-Amerikanerin unter anderem mit einem Prinzip, das sie als »Human Loop« bezeichnete: Einzelne Phrasen werden von den Interpret*innen ständig wiederholt. Ähnlich verfährt sie in einigen dieser Stücke, indem sie unterschiedliche Lesungen desselben Textes übereinanderlegt. Das eröffnet ein Spiel von Differenz und Wiederholung, ermöglicht immer neue Perspektiven auf denselben Text und evoziert im selben Zug stetig verschiedene emotionale Qualitäten. Von der reduzierten und doch verspielten Musik wird das perfekt in Szene gesetzt.

Ellen Zweig – Fiction of the Physical (Phantom Limb, LP/digital)

Johan Arrias – Self Portraits (Ausculto Fonogram, LP/digital)

Johan Arrias hat mit internationalen Größen wie Tetuzi Akiyama zusammengespielt und ebenso mit zahlreichen Mitgliedern der schwedischen Szene für Jazz, improvisierte und zeitgenössische Musik zusammengearbeitet, wie er als Teil von Schall und Rausch mit Axel Dörner, Kai Fagaschinski und Tisha Mukarji kollaborierte. Als Solist versuchte er sich erst vor wenigen Jahren und fand dank Pandemie noch mehr Zeit dazu, diese Praxis zu erweitern. »Self Portraits« versammelt sechs Stücke, im Zentrum steht Arrias’ Arbeit oder besser gesagt Versöhnung mit dem Sopransaxofon, das er jahrelang nicht angerührt hatte – obgleich er nachdrücklich beweist, wie viel klangliches Potenzial in diesem Instrument steckt.

Johan Arrias – Self Portraits (Ausculto Fonogram, LP/digital)

Kevin Drumm – Battering Rams (VAAGNER, LP/MC/digital)

»Battering Rams« versammelt vier Stücke, die der US-amerikanische Elektronik- und Klangkünstler Kevin Drumm zwischen den Jahren 2000 und 2022 produziert und zuerst rein digital veröffentlicht hat. Das Label VAAGNER hat die wohl ausgehend von den hörbaren Ähnlichkeiten im Umgang mit Klangtexturen kuratierte Zusammenstellung nun auf den beiden Imprints A Sunken Mall und VAKNAR auf je Vinyl und Kassette neu herausgebracht. Warum, ist leicht zu hören: Diese zwischen (Dark) Ambient, Drone-Musik und elektroakustischen Ansätzen oszillierenden Stücke stellen im mehr als umfassenden Backkatalog des hyperproduktiven Musikers klare Highlights dar.

Kevin Drumm – Battering Rams (VAAGNER, LP/MC/digital)

Kjell Bjørgeengen and Chris Cogburn – Fear of the Object (Sofa, Box-Set/digital)

Dass Kjell Bjørgeengen und Chris Cogburn dieses vierteilige Box-Set ausgerechnet »Fear of the Object« nennen, ist offenkundig augenzwinkernd gemeint, doch spielt der Titel nicht nur auf die (Präsentations-)Form, sondern genauso auf den Inhalt derselben an. Der Videokünstler und der Perkussionist wollten in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Künstler*innen, darunter die Cellistin Judith Hamann, die Resonanzfrequenzen bestimmter Objekte in Kontrast zur sonischen Präzision von Sinuswellen und reiner Stimmung in Szene setzen. Das lieferte Audio-Impulse für Videokunst, die anschließend wiederum in Klang (zurück-)übersetzt wurde. Klingt kompliziert? Die vier in diesem Box-Set abgebildeten Live-Umsetzungen tun das keinesfalls. Don’t fear this object!

Kjell Bjørgeengen and Chris Cogburn – Fear of the Object (Sofa, Box-Set/digital)

Lisa Stenberg – Monument (Fylkingen, LP/CD/digital)

Bei »Monument« handelt es sich um eine Zusammenstellung von Kompositionen Lisa Stenbergs, die die schwedische Komponistin im Auftrag der documenta 14 speziell für den seltenen Synthesizer EMS Synthi 100 erarbeitete und selbst in Osnabrück und Athen aufnahm. Nachdem das erstmals im Jahr 2017 uraufgeführte Werk im Jahr 2018 auf Kassette erschienen war, legt die Stockholmer Institution Fylkingen nun eine neu gemasterte Version auf Vinyl und CD nach, die um Linernotes von Frances Morgan erweitert wurde. Im Direktvergleich zu Midori Hiranos vor Kurzem als eigenständiges Album veröffentlichten Arbeit mit dem gleichen Gerät auf »Distant Symphony« lässt Stenberg die klanglichen Qualitäten des vielseitigen Instruments noch weiter in den Vordergrund rücken. Dichte, Intensität und Atmosphäre zeichnen diese Stücke aus.

Lisa Stenberg – Monument (Fylkingen, LP/CD/digital)

Nakibembe Embaire Group – Nakibembe Embaire Group (Nyege Nyege Tapes, LP/digital)

Das Kollektiv Nyege Nyege bietet von Uganda aus eine Plattform für die zukunftsweisenden Sounds und Rhythmen von clubmusikalischen Strömungen in Zentral- und Ostafrika an, denkt jedoch Tradition und Fortschritt stets zusammen. Die Nakibembe Embaire Group pflegt das Spiel auf der dem überdimensionierten, xylofonähnlichen Instrument Embaire, wie es in der ostugandischen Kleinstadt Nakibembe weiterhin regelmäßig gespielt wird. Auf dem selbstbetitelten Album für Nyege Nyege Tapes kollaboriert das im Jahr 2020 während des CTM Festivals in Berlin zu Gast gewesene Ensemble für drei der acht Stücke mit dem indonesischen Projekt Gabber Modus Operandi und dem audiovisuell arbeitenden Künstler Harsya Wahono aus Jakarta. Das transkulturelle Projekt eröffnet so Perspektiven für ein Neudenken von Musik als soziale Praxis.

Nakibembe Embaire Group – Nakibembe Embaire Group (Nyege Nyege Tapes, LP/digital)

Robert Piotrowicz – Afterlife (Penultimate Press, CD/digital)

In den vergangenen Jahren wurde die Orgel zunehmend erweitert und manche Künstler*innen haben sogar völlig neue Systeme entworfen, die sich nur lose am Design des klassischen Pfeifeninstruments orientierten. Nicht so Robert Piotrowicz, der für sein Album »Afterlife« den Sound der Orgel kurzerhand fingierte. Die Illusion ist in klanglicher Hinsicht nahezu perfekt, selbst einen opulenten Raumklang konnte der polnische Komponist und Klangkünstler mit synthetischen Mitteln erzeugen. Doch handelt es sich um mehr als eine bloße mimetische Etüde in Sachen Klangerzeugung: Piotrowicz arbeitet mit einem alternativen Stimmsystem, das sonderbare harmonische Effekte bewirkt. Eine Art kontrafaktisches Komponieren. Überwältigend.

Robert Piotrowicz – Afterlife (Penultimate Press, CD/digital)

Roel Meelkop – Viva in Pace (Crónica, CD/digital)

Am 28. Februar 2022 veröffentlichte das Augsburger Label attenuation circuit die Compilation »С​т​о​п​!«, die bis zum Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beständig wachsen sollte. Stück 49 von bisher 100 stammte von Roel Meelkop und stieß in dem niederländischen Künstler einen Reflexionsprozess über aktivistisch motivierte Kunst im Speziellen und teleologisches Denken im Bereich des Ästhetischen im Allgemeinen an. Das Resultat dessen ist nun »Viva in Pace« für das portugiesische Label Crónica, ein nicht selten in Noise ausbrechendes, vierteiliges Werk, in dem auch Tauben zu hören sind. Frieden scheinen sie aber nicht unbedingt anzukündigen.

Roel Meelkop – Viva in Pace (Crónica, CD/digital)

Symposium Musicum – Symposium Musicum (mappa, LP/digital)

Das Album »Symposium Musicum« ist ein Akt kreativer Anthropologie, die eine unbedingt engagierte ist. In den slowakischen Städten Podolínec, Lomnička, Levočské Vrchy und Kolačkov führten Anna Khvyl, Elia Moretti und John-Robin Bold Interviews mit dort lebenden Rom*nja und verwendeten diese Aufnahmen als Grundlage für neun Kompositionen, die von einem futuristischen elektronischen Sound geprägt sind. Es ist unerhörte Musik, wie von einer anderen Welt und doch über die in verschiedensten Formen in sie eingebetteten Aufnahmen fest verankert in einem spezifischen kulturellen und sozialen Setting. Ein wunderbarer, ausgesprochen produktiver Widerspruch.

Symposium Musicum – Symposium Musicum (mappa, LP/digital)

The Skull Mask – iká (Raash, MC/digital)

Innerhalb von fast drei Jahrzehnten hat das »Krautfolk«-Projekt Staraya Derevnya um Gosha Shtasel die absonderlichsten Blüten getrieben und das Album »iká« von The Skull Mask ist zweifelsfrei eine der bisher schönsten. Die zwei Stücke dokumentieren die Auftritte von Bandmitglied Miguel Pérez an der Gitarre und Shtasel an der Hurdy-Gurdy im Vorprogramm des Hauptprojekts während einer Großbritannien-Tour, für die Pérez aus seinem Heimatland Mexiko angereist war. Im Londoner Café Oto und dem Supernormal Festival in Oxfordshire spielten die beiden zwei zutiefst hypnotische Sets, in deren Verlauf sie die möglichen Kombinationsmöglichkeiten ihrer beiden Instrumente immer wieder aufs Neue erprobten. Ein psychedelischer, dunkelbunter Fluss entfaltet sich unter ihren Händen.

The Skull Mask – iká (Raash, MC/digital)

Mâkhi Xenakis – Mein Vater (Schott/edition neue zeitschrift für musik, Buch)

Eiserne Regel: Keine Ausgabe der Releases des Monats ohne Xenakis-Neuheiten! Wobei »Mein Vater« von Mâkhi Xenakis natürlich schon im Jahr 2015 auf Französisch erschienen war und die von Thomas Meyer in der edition neue zeitschrift für musik bei Schott herausgegebene Übersetzung von Ulrike Kolb zu seinem 100. Geburtstag im Vorjahr erschienen ist. Da wir es aber verschwitzt hatten, darauf hinzuweisen, sei dies an dieser Stelle nachgeholt – Papier ist schließlich geduldig. »Mein Vater« ist gleichermaßen Biografie des Komponisten wie Autobiografie der Künstlerin selbst. Xenakis als Mensch: Das ist ein Gebiet, das bisher noch zu wenig erforscht wurde.

Buchcover

Gregor Jansen, Linnea Semmerling, Stefan Schneider und Alicia Holthausen (Hrsg.) – Conrad Schnitzler: „Manchmal artet es in Musik aus“ (Walther und Franz König, Buch)

Noch bis 18. August widmet die Kunsthalle Düsseldorf einem der innovativsten Adoptivsöhne Berlins eine Ausstellung, die von einer von Gregor Jansen, Linnea Semmerling, Stefan Schneider und Alicia Holthausen herausgegebenen Buchpublikation begleitet wird. »Conrad Schnitzler: „Manchmal artet es in Musik aus“« versammelt Beiträge von unter anderem David Keenan, Geeta Dayal und Gregor Jansen und fokussiert sich analog zur Ausstellung an Schnitzlers Arbeit als »Intermedia«-Künstler. Der passende Soundtrack ist übrigens just bei Bureau B erschienen: »CAS-CON II - Konzert in der Erlöserkirche, Ost-Berlin, 3.9.1986« dokumentiert eine illegale Performance von Schnitzlers Werken durch Ken Montgomery in der damaligen DDR.

Buchcover

Alexander Pehlemann, Robert Mießner, Ronald Galenza (Hrsg.) – Magnetizdat DDR. Magnetbanduntergrund Ost 1979–1990 (Verbrecher Verlag, Buch)

Und wo wir schon beim Thema DDR sind: Mit »Magnetizdat DDR. Magnetbanduntergrund Ost 1979–1990« hat das Herausgeber-Trio Alexander Pehlemann, Robert Mießner und Ronald Galenza im Verbrecher Verlag eine umfassende, fast 500 Seiten dicke Anthologie über die klandestine Subkultur Ostberlins, die gerne unter dem Begriff »Kassettentäter« subsumiert wird. Zu den zahlreichen Texten und Interviews mit führenden Figuren aus dieser Underground-Szene gesellt sich ebenfalls eine dazugehörige Compilation auf Edition Iron Curtain Radio, das als Label schon seit geraumer Zeit viele verschollen geglaubte Artefakte aus dieser Zeit wieder auflegt und ähnliche Bemühungen von unter anderem Bureau B und Play Loud! damit trefflich ergänzt.

Buchcover

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