»Curating Diversity in Europe« Panel
Curating Diversity in Europe. Decolonizing Contemporary Music
25. September 2020 | Ultima Festivals Oslo / Akademie der Künste / field notes
25. September 2020 | Ultima Festivals Oslo / Akademie der Künste / field notes
Im ersten Panel werden Strategien zur Emanzipation kuratorischer Prozesses von gängigen Machtstrukturen diskutiert und partizipatorische, dialogische oder prozessorientiere Ansätze sowie kollektive und selbstorganisierte, automatische oder aleatorische Formen der Programmgestaltung erwägt. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern Kurator*innen heute in der Verantwortung stehen, die für eine pluralistische Gesellschaft relevanten Themen in Programmen zu verhandeln. Außerdem wird zur Sprache kommen, wie regionale Kontexte die Perspektiven auf das Kuratieren verändern und ganz neue Vorgehensweisen und musikalische Schwerpunkte hervorbringen können, die das Verständnis von zeitgenössischer Musik selbst verschieben.
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Es wurde diskutiert, welchen Einfluss ein an Kolonial-, Musik- und Geistesgeschichte geschärfter Diskurs auf die kuratorische Praxis haben kann. Davon ausgehend wurde erörtert, inwiefern Kultureinrichtungen neu gedacht und bis heute geltende Kanons hinterfragt werden müssen, um eine Neuausrichtung musikalischer Epistemologien zu ermöglichen und die gleichberechtigte Koexistenz von Musiktraditionen anzuerkennen.
mit
Parallel zu Restitutionsdebatten der bildenden Kunst stellt sich auch in der Musik die Frage des Umgangs mit »Raubmusik«: Wie kann man sich für teils durch kulturmissionarische Prozesse marginalisierte oder bedrohte Musiktraditionen einsetzen? Unter welchen Umständen sind unsere Archive entstanden und wie kann sichergestellt werden, dass Archivalien in Hinblick auf ihren kolonialen Hintergrund ausreichend beleuchtet werden? Welche alternativen Formen des Archivs gibt es? Wem gehören die Archivalien und wer hat Zugang zu ihnen?
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