Audience Development für Projekte der Freien Szene

Ein Leitfaden zur Entwicklung eines Audience Development Plans

14. März 2023 | Lisa Benjes

Atonale Musik für alle
©field notes

Der Leitfaden enthält Hintergründe zum Verhältnis von Kultur und Publikum in Deutschland, eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer jüngst erschienenen Studie zur Publikumserfahrung mit zeitgenössischer Musik und schließlich eine auf die freie Szene zugeschnittene Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines Audience Development Plans.

Inhalt

  • Deutscher Kontext
  • Publikum und neue Musik
  • Audience Development
  • Der Audience Development Plan
    • Leitbild
    • Analyse und Bestimmung der Zielgruppen
    • Strategie- und Maßnahmenplanung
    • Spezifische und messbare Ziele festlegen
    • Umsetzung
  • Review
  • Zum Weiterlesen

Deutscher Kontext

Die Freiheit der Kunst ist in Deutschland ein hohes Gut und im Grundgesetz festgelegt (Art. 5 Absatz 3 GG). Die deutsche Kulturpolitik ist von der Auffassung geprägt, dass die Künste nicht nur vor politischen Eingriffen und Zensur, sondern auch vor Markteinflüssen und der Zustimmung des Publikums geschützt werden sollten. Um sie vor wirtschaftlichen Zwängen zu schützen, werden insbesondere hochkulturelle Angebote weitestgehend öffentlich gefördert. 

Dies erklärt, warum das Publikum bei der Gestaltung des Kulturangebots in Deutschland traditionell eine eher untergeordnete Rolle spielt. Hierzulande steht die vertiefte Beschäftigung mit dem Publikum und die Einbindung seiner Interessen in künstlerische Programme immer noch im vermeintlichen Widerspruch mit künstlerischer Qualität oder künstlerischer Freiheit.

Allerdings ist auch in Deutschland eine Tendenz zu verzeichnen, der kulturellen Teilhabe einen höheren Stellenwert beizumessen. Dies ist unter anderem auf eine Verschiebung der demografischen Struktur der Bevölkerung mit einem wachsenden Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund und dem Wunsch, die pluralistische Gesellschaft auch in Kulturangeboten abzubilden, zurückzuführen. Zudem stellen der schwindende Konsens über traditionelle Hochkultur als Leitkultur, ein nachlassendes Interesse an klassischen Kulturangeboten und eine starke soziale Spaltung des Kulturpublikums die Relevanz kultureller Angebote zunehmend in Frage (Mandel, 2021). Nicht zuletzt hat die Pandemie den Publikumsrücklauf noch verstärkt, von dem sich die Einrichtungen nur langsam erholen. Es ist daher also nicht verwunderlich, dass die Beschäftigung mit dem Publikum ein zunehmend relevantes Thema in der deutschen Kulturpolitik ist.

Kultureinrichtungen stehen im Zuge dessen unter einem erhöhten Legitimationsdruck für ihre durch Steuermittel finanzierten Programme. Der Schwerpunkt in Bezug auf das Publikum liegt nicht länger ausschließlich auf der Steigerung der Ticketeinnahmen, sondern auf der Erreichung neuer Zielgruppen mit unterschiedlichen sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen. Auch die Szene der zeitgenössischen Musik in Deutschland, die zu einem großen Teil aus Akteur*innen der freien Szene besteht, ist vermittelt durch Förderinstitutionen abhängig von kulturpolitischen Setzungen. Dabei gibt es selten Vorgaben zur kulturellen Partizipation in den bestehenden Projektförderungen, vielmehr werden Sondertöpfe und ganze Förderlinien mit dem Ziel einer erhöhten Beteiligung unterschiedlicher Bevölkerungsschichten eingerichtet.

Doch auch ohne den Druck von oben wächst bei den Akteur*innen das Verlangen, nicht mehr länger nur ein Nischenpublikum in der eigenen Echokammer zu erreichen. Mangelnde Diversität wird nicht nur in den Organisationstrukturen und den künstlerischen Programmen als Problem empfunden, sondern auch in der Zusammensetzung des Publikums. Dabei kann Partizipation unterschiedliche Formen annehmen von der Teilnahme als Besucher*innen über aktive künstlerisch Einbindung von Publikum in die Projekte. 

Die Frage, für wen die Kunst eigentlich ist oder sein sollte, hat zu einer Reihe spannender Aufführungen geführt, die selbstreferenzielle Praktiken der neuen Musik aufbrechen. Viele Veranstalter*innen finden kreative und eigene Wege, die kulturelle Partizipation an ihren Programmen zu erhöhen und unterrepräsentierte Gruppen nachhaltig einzubinden.

Publikum und neue Musik

Über das Publikum der zeitgenössischen Musik liegen bisher – gerade im Vergleich zu anderen Kunstsparten – nur wenige gesicherte Informationen vor. Dies liegt zum einen daran, dass die Publikumsforschung aus den oben genannten Gründen in Deutschland insgesamt noch hinter anderen europäischen Ländern liegt und nur langsam mit Blick auf die Erhöhung kultureller Teilhabe eine solide Basis an Daten entsteht, um konkret neue Publika mit Kulturangeboten anzusprechen. Zum anderen liegt es wohl auch an den Strukturen der neuen Musik und dass sie eine vergleichbar kleine Kunstsparte ist. 

Die Erhebungen zum Kulturpublikum in Deutschland bezieht sich zum Großteil auf Museen, Theatern, Konzerthäusern. Gruppen der freien Szene, aus denen der Großteil der zeitgenössischen Musik besteht, werden womöglich durch ihre dezentrale Struktur bei Umfragen eher seltener berücksichtigt. Auch stellt sich die Erhebung von validen Daten dadurch deutlich schwieriger dar. Freie Gruppen spielen projektweise an unterschiedlichen Orten und haben keine Möglichkeiten, über eigene Ticketingsysteme Datensätze aufzubauen – geschweige denn über aggregierte Datensätze aller Akteur*innen Rückschlüsse auf das bestehende und potenzielle Publikum der gesamten Szene zu ziehen. 

Eine jüngst erschienene, groß angelegten Studie von Gina Emerson (2020) liefert allerdings erstmals Aufschlüsse über das Publikum der zeitgenössischen Musik. Das Buch reagiert auf die jüngsten Debatten über kulturelle Teilhabe und die Relevanz von heute komponierter Musik und leistet einen datengestützten Beitrag zu Diskussionen über Publikumsvielfalt und Zugänglichkeit. Die Studie geht insbesondere auf die Publikumserfahrung bei Konzerten mit zeitgenössischer Musik ein und hat untersucht, wie soziodemografische Faktoren, der soziale Kontext sowie das Konzertformat selbst ästhetische Erfahrungen im Konzertsaal prägen. Das Buch präsentiert quantitative und qualitative Publikumsdaten, die bei zwölf Konzerten (unter anderem im Rahmen von international renommierten Festivals) in zehn verschiedenen europäischen Ländern erhoben wurden. 

Wesentliche Ergebnisse der Studie waren:

  • Durchschnittsalter:
    Das Durchschnittsalter lag bei 48 Jahren. Das liegt zwischen Popmusik, wo das Publikum jünger ist, und klassischer Musik, wo es älter ist. Spannend war hier, dass die Alterspanne in der zeitgenössischen Musik besonders weit auseinander geht und sie gleichzeitig junges und älteres Publikum anspricht.
     
  • Bildungsniveau: 
    Das Publikum der zeitgenössischen Musik gehört einer Bildungselite an. Der generelle Bildungsabschluss ist in der Regel sogar höher als in der klassischen Musik.
     
  • Aktivität: 
    Das Publikum gehört der Gruppe »Culturally highly engaged« an. Das sind jene Publikumsschichten, die besonders häufig kulturelle Angebote wahrnehmen. Stolze 84.3% haben bereits zuvor ein Konzert der zeitgenössischen Musik besucht. Dies bestätigt die Wahrnehmung vieler, dass das Publikum aus einem kleinen Kreis von Anhänger*innen besteht.
     
  • Expertise:
    Die Studie fand weiter heraus, dass die Hörerfahrung stark mit Expertise über die Musik korreliert: Je höher die Expertise, desto besser die Hörerfahrung. 
     
  • Frequenz der Besuche:
    Die Qualität der Erfahrung war ausschlaggebend für die Frequenz der Besuche von Konzerten. Diese setzt sich nicht nur aus der musikalischen Expertise zusammen, sondern auch – und vor allem – durch die gesamte Erfahrung des Konzerts wie z.B. die Rahmenbedingungen und das Format des Konzerts.
     
  • Publikumsgeschmack:
    Bei der Frage nach dem Musikgeschmack wurde vor allem klassische Musik genannt. Ältere Publika hörten neben klassischer Musik auch Jazz. Jüngere Publika hatten einen weit breiteren, weniger hochkulturellen Musikgeschmack bis hin zu Popmusik (Dance Music, Hip Hop, etc.). 
     
  • Rezeption des Publikums:
    Bei der Frage, wie zeitgenössische Musik vom Publikum empfunden wird, wurden folgende Adjektive (siehe Grafik) gewählt:
    • Gelb: alle
    • Rot: von Newcomern gewählte Begriffe
    • Blau: ein Begriff, der von jungen Fachleuten (18-24 Jahre Composer / Performer) oft gewählt wurde
Publikum und neue Musik studie © Gina Emerson

  • Formate und Rahmenbedingen
    Die Konzerte, die von den Erstbesucher*innen als besonders emotional, unterhaltsam und fesselnd empfunden wurden, wiesen erheblich viele außermusikalische Elemente auf (Inszenierung, audiovisuelle Elemente oder Publikumsbeteiligung). Das Publikum konnte so unterschiedliche Zugriffe auf das Werk wählen. Auch partizipatorische Formate wurden als besonderes positiv und zugänglicher bewertet, wobei direkt in das Konzert einbezogene Personen eine erinnerungswürdigere und befriedigendere Erfahrung hatten als jene, die nur zuschauten. Bei partizipatorischen Formaten konnten auch die höchste Anzahl neuer Publika festgestellt werden.

Die Ergebnisse von Emersons Studie heben einerseits die Notwendigkeit hervor, neue Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine positive Hörerfahrung und damit eine verstärkte Partizipation von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen erst ermöglichen. Sie zeigt aber andererseits, dass es möglich ist, durch eine aktive Gestaltung der Programme und Formate neue Publikumsgruppen zu erreichen und zu binden.

Audience Development

Audience Development bezieht sich auf die Gewinnung und Bindung des Publikums für kulturelle Organisationen durch die strategische Kombination von Publikumsanalysen, Programmplanung, Marketing / PR und Vermittlung. Die drei Hauptziele des Audience Development sind die Erweiterung des Publikums, die Vertiefung der Beziehungen zum Publikum und die Diversifizierung des Publikums (Bollo, Da Milano, Gariboldi und Torch, 2017b). Diese Ziele überschneiden sich oft, da die einzelnen Aktivitäten und Maßnahmen selten nur ein einziges Ziel verfolgen. Im Unterschied zum Marketing, das die rein quantitative Erhöhung der Ticketeinnahmen zum Ziel hat, geht es beim Audience Delopement darüber hinaus um die qualitative, nachhaltige Entwicklung des Publikums, eine Veränderung seiner soziodemographischen Zusammensetzung sowie die Schaffung einer stärkeren Bindung zum Publikum. Ein langfristiger und integrierter Ansatz des Audience Developments führt zu Veränderungen in mindestens drei Hauptdimensionen: der Organisation selbst, den künstlerischen Programmen und schließlich dem Publikum und Communities (Bollo, Da Milano, Gariboldi & Torch, 2017b).

Wenn es um die Frage geht, an welcher Stelle der Programmplanung das Publikum einbezogen wird, unterscheidet man zwischen den folgenden Ansätzen:

Publikum

Ansoff Matrix

Die Ansoff Matrix kommt ursprünglich aus dem Marketing, kann aber auch im Audience Development hilfreiche Erkenntnisse zum Verhältnis zwischen Publikum und Programm liefern. Sie ist ein nützliches Instrument für die Planung der Maßnahmen, die eine Organisation ergreifen kann, um ihr Stammpublikum zu halten und zu vergrößern und gleichzeitig neue Zielgruppen zu gewinnen (The Audience Agency, 2017). 

Ansoff-Matrix

Beispiel

Im folgenden Video spricht Donna Walker-Kuhne darüber, was es bedeutet, diversitätsorientiertes Audience Development in einer Organisation umzusetzen.


Der Audience Development Plan

Wir möchten euch Schritt für Schritt dabei anleiten, einen eigenen Audience Development Plan zu erstellen. Die Anleitung ist auf die Bedarfe der freien Szene der zeitgenössischen Musik ausgelegt und hat den Anspruch, möglichst einfach umsetzbar zu sein. Allerdings, da möchten wir euch nichts vormachen, bedarf es einer ersthaften Auseinandersetzung und macht sich auch (leider) nicht von allein. 

Wir werden die folgenden Schritte abarbeiten:

  1. Bestimmung eines Leitbildes (unter Berücksichtigung des Publikums)
  2. Analyse und Bestimmung der Zielgruppen 
  3. Strategie(n)- und Maßnahmenplanung
  4. Bestimmung von Zielen
  5. Aktionsplan – Maßnahmen, Zeitpläne, Verantwortlichkeiten, Budgets
  6. Evaluation 
Audience Development Plan

1. Leitbild

Ein Leitbild oder das Selbstverständnis einer Organisation beschreibt, was sie tut, warum sie es tut und wo sie in Zukunft hin will. Dazu gehört auch, welche Rolle dabei die Interaktionspartner*innen inklusive Publikum spielen. Das Leitbild ist die Grundlage für die Planung der Strategie und Maßnahmen.

Ein Leitbild besteht aus:

  • Vision-Statement: beschreibt die Intention, das Ziel und die Zukunft der Organisation
  • Mission-Statement: formuliert konkreter die tagtägliche Umsetzung
  • Core Values: beschreibt die Normen und Werte, auf denen die Arbeit der Organisation beruht

Die meisten Ensembles der zeitgenössischen Musik verfügen über kein richtiges Leitbild. Aber auch ohne Leitbild ist es auch für kleinere Organisationsstrukturen sehr sinnvoll, sich in regelmäßigen Abständen zu den Grundsätzen, Hauptaktivitäten und Zielen der Organisation zu befragen. Darauf kann man sich in der alltäglichen Arbeit jederzeit berufen und so auf das Wesentliche fokussieren. Die folgenden Fragen helfen dabei:

  • Warum existieren wir?
  • Was ist unser übergeordnetes Ziel?
  • Was tun wir?
  • Für welche Art von Programmen stehen wir? 
  • Wie heben wir uns von anderen ab? 
  • Möchten wir einen gesellschaftlichen Beitrag leisten?
  • Wer profitiert von unserer Arbeit.
  • Wer sind unsere Zielgruppen und Interessengruppen? Und welchen Stellenwert nehmen sie in unserer Arbeit ein?

Vielleicht gehen wir auf das Thema nochmal genauer in einem weiteren Beitrag ein. Für den Audience Development Plan reicht es zunächst, wenn ihr bestimmt, warum ihr Publikum erreichen möchtet und welchen Stellenwert es in eurer Arbeit einnimmt.

Beispiele:

  • Solistenensemble Kaleidoskop
    Das 2006 in Berlin gegründete Solistenensemble Kaleidoskop hat sich seit seiner Gründung der Entwicklung neuer Formen des experimentellen Musiktheaters verschrieben. Mit großer Offenheit erschafft das Ensemble in Zusammenarbeit mit internationalen Künstler*innen aus anderen Genres neue Formate und setzt Musik in aktuelle Zusammenhänge. In den letzten Jahren ist die Auseinandersetzung mit dem Körper weiter in den Fokus der Arbeit gerückt. Die Mitglieder des Ensembles haben sich dabei von reinen Instrumentalist*innen zu musikalischen Performer*innen und Co-Autor*innen der kollaborativen Produktionen entwickelt.
    Kaleidoskop begreift das Musiktheater als einen Ort der Begegnung, der Gemeinschaft und als einen Ort der die Kraft hat sich andere Zukünfte vorzustellen.
     

  • Ensemble Adapter
    Adapter ist ein deutsch-isländisches Ensemble für Neue Musik mit Sitz in Berlin. Den Kern der Gruppe bildet ein Quartett aus Flöte, Klarinette, Harfe und Schlagzeug. Gemeinsam mit fest ausgewählten Instrumentalisten entstehen aus diesem Kern Kammermusikbesetzungen mit bis zu 10 Spielern. Neben zahlreichen Uraufführungen widmet Adapter sich in Konzerten und im Studio einem individuellen und internationalen Repertoire zeitgenössischer Musik. In eigenen Projekten und Koproduktionen erprobt das Ensemble außerdem grenzübergreifende Arbeitsweisen in verschiedenen Genres. In Workshops wird erworbenes Wissen über Komposition, Studium und Aufführung von zeitgenössischer Musik mit Komponisten, Instrumentalisten und anderen Kreativen weltweit geteilt. Mit einem progressiven und kraftvollen Stil bemüht sich das Ensemble Adapter um einen authentischen Beitrag zu aktuellen Entwicklungen der Kulturszene.
     

  • Trickster Orchestra
    Trickster Orchestra performs in varying lineups and sizes. Among its collective are superb musicians and vocalists from genres such as electronic and new music, global classical music traditions, jazz, weird pop, and free improvisation. The ensemble does not simply paste these together, but strives to discover a shared, contemporary musical language.
    Based in the conviction that present-day culture is post-exotic, Trickster Orchestra envisions new music that transcends genres and cultures. Traditions and skills rather become tools for improvisation that triggers musical innovation. Thereby, the orchestra opens up completely new sonic experiences for both musicians and audiences in its concerts and its collaborations with contemporary dance and poetry.

2. Analyse und Bestimmung der Zielgruppen

Die Zielgruppe ist die Gesamtheit aller effektiven oder potenziellen Personen, die angesprochen werden sollen. Eine Analyse der Zielgruppen sollte aller Arbeit vorangehen. Denn nur wenn man eine Vorstellung davon hat, wen man überhaupt erreichen möchte, kann man bestimmen, wie man diese Personengruppe am besten anspricht. Das klingt erst mal aufwändig, muss es aber nicht sein. Und schlussendlich spart man sich eine Menge unnötige Arbeit, wenn die Ansprache zielgerichtet ist und nicht in alle Richtungen verpufft.

Grundsätzlich unterscheidet man zunächst zwischen bestehendem Publikum und potenziellem Publikum:

  • Publikum halten: 
    Wie erreiche ich, dass das bereits bestehende Publikum öfter zu meinen Veranstaltungen kommt? (qualitativ)
  • Publikum gewinnen: 
    Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um bisher unerreichte Publikumsgruppen anzusprechen? (quantitativ) 
Publikum-Grafik

Segmentierung:

Grundlage zur Zielgruppenfindung ist die Segmentierung nach jeweils relevanten Merkmalen. Bei der Segmentierung wird das bestehende Publikum oder potenzielle Publikum anhand verschiedener Kriterien in Gruppen (oder Segmente) eingeteilt (Alter, Geschlecht, Wohnort, sonstige Interessen, etc.). Die Segmentierung erlaubt es, entweder neue Programme für entsprechende Segmente zu konzipieren (zielgruppenorientierter Ansatz) oder Personengruppen gezielt für bereits bestehende Programme anzusprechen (programmorientierter Ansatz). Einzelne Maßnahmen sollten sich immer an ein bestimmtes Segment richten. Das können zum Beispiel sein:

  • Expert*innen / Fachpublikum der zeitgenössischen Musik
  • Frauen unter 30
  • Personen, die auch Performing Arts interessiert sind, in Prenzlauer Berlin / Nähe vom Spielort
  • kulturell interessierte, weltoffene Menschen; Durchschnittsalter 35 
  • hohes Interesse am etablierten hochkulturellen Geschehen, zwischen 54 und 70 Jahren

Eine Segmentierung nach demografischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht und Familie, Geografie, Einkommen oder sozialem Status bestimmen heutzutage allerdings nur noch geringfügig das Interesse für kulturelle Veranstaltungen (Brown, 2007). Alter, Geschlecht oder Einkommen haben früher eine viel größere Rolle beim Besuch von Veranstaltungen gespielt. Es gehört unter gutverdienenden Manager*innen schon lange nicht mehr zum guten Ton, Konzerte mit klassischer Musik zu besuchen. Stattdessen wird heute eher ein psychografischer Ansatz verfolgt, der Aspekte der Lebenseinstellung, Werte, Interessen und Verhaltensweisen berücksichtigt. Morris Hargreaves McIntyre stellt dazu umfassendes Material auf der Website bereit: www.mhminsight.com/culture-segments/ 

 

Mögliche Merkmale für Segmentierung sind:

Segmentierung Merkmale

Es gibt verschiedene Wege, herauszufinden wer die bestehenden und wer die potentiellen Zielgruppen ausmachen. Am besten ist es, wenn man verschiedene Methoden miteinander verbindet. 

Bestehendes Publikum:

  • Auswertung Ticketing oder CRM-Systeme
  • Auswertung Userdaten der Website
  • Auswertung Userdaten soziale Medien 
  • Fokusgruppen
  • Selbst durchgeführte quantitative und qualitative Umfragen (Besucher*innenumfrage)

Potenzielles Publikum:

  • Besucher*innen- und Nichtbesucher*innenstudien (z.B KulMon des Institut für Kulturelle Teilhabeforschung, Fokusgruppengespräche von Diversity Arts Culture, Sinus Milieus, etc.)
  • Culture Segmentation
  • Fokusgruppen
  • Selbst durchgeführte quantitative und qualitative Umfragen (Nicht-Besucher*innenumfrage)

 

Culture Segments

Auch bei der Publikumsbefragung gibt es diverse Möglichkeiten, die ebenfalls miteinander kombiniert werden können. 

Culture Segments

Culture Segments ist ein internationale Standardsegmentierungssystem für Organisationen im Bereich Kunst, Kultur und Kulturerbe von Morris Hargreaves McIntyre.

Publikumsumfrage / Fokusgruppen:

  • Welche drei Adjektive beschreiben unsere Organisation am besten?
  • Fragebogen Proust abgewandelt nach Interessen (psychografischer Ansatz)
  • Wertepyramide
  • Lieblingsbilder und -grafiken

Ihr solltet dabei nicht mehr als fünf Segmente definieren (Untergruppen sind möglich). Deine Zielgruppen können aus bestehenden und potenziellen Publika bestehen. Und es ist hilfreich, für jede Zielgruppe zwei Personas zu erschaffen. 

3. Strategie- und Maßnahmenplanung

Nachdem das potenzielle Publikum bestimmt wurde, besteht der nächste Schritt darin, zu entscheiden, mit welchen Ansätzen man diese Zielgruppen ansprechen möchtest. Hierbei sollte möglichst das ganze Team einbezogen werden. Dies hilft auch, um sicherzustellen, dass die Planung mit der Programmgestaltung und der Finanzplanung abgestimmt sind. 

Mit Blick auf die Ansoff-Matrix könnte ihr euch insbesondere folgende Fragen stellen: 

  • Möchten wir bestehendes Publikum zu pflegen / halten?
  • Möchten wir diese Beziehungen vertiefen / ausbauen?
  • Möchten wir neue (unserem Stammpublikum ähnliche) Zielgruppen ansprechen?
  • Möchten wir neue und andere Zielgruppen zu erreichen?

Ihr müsst euch dabei nicht auf ein Ziel beschränken. Am besten ist es, wenn ihr schrittweise vorgeht und euch unterschiedliche Zielgruppen nach und nach vornehmt. 

Bestehende Zielgruppen pflegen

Hier geht es darum, euer Stammpublikum zu pflegen und zu erreichen, dass es euch entweder öfter besuchen kommt oder dass mehr Personen der gleichen Zielgruppe euere Konzerte besuchen. Die Pflege des Stammpublikums sollte immer geschehen. Viele Ensembles oder Künstler*innen verfügen nicht einmal über einen ordentlichen Mailverteiler, über den sie interessierte Personen über Aktivitäten informieren können. Der Aufbau und die Pflege eines Verteilers ist der erste und wichtigste Schritt.

Ansoff-Matrix

Beispiele für Maßnahmen:

  • Aufbau und Pflege der Datenbanken
    • Kontaktliste bei Veranstaltungen auslegen
    • auf der Website prominent auf den Newsletter verweisen
    • Verteiler für Partner und Kolleg*innen anlegen 
  • Marketing der Zielgruppe anpassen
    • Plakataktionen
    • Flyer, Postkarten, Faltblätter
    • Werbung zielgruppenspezifisch schalten
    • Multiplikatoren nutzen
    • (bei field notes werben)
  • Neue Kommunikationskanäle aufbauen: 
    • Newsletter
    • Social Media
  • Service: 
    • Einfaches Ticketing
    • Informationen zur Anfahrt bereitstellen
    • Informationen rund ums Programm leicht zugänglich gestalten
    • Kontaktadresse für Rückfragen angeben
    • Nachbereitung: Besucher*innen für den Besuch danken und die Dokumentation schicken
  • Rahmenbedingungen der Veranstaltung anpassen 
    • Uhrzeiten überdenken
    • Anreise: Gibt es Fahrradstellplätze oder Parkmöglichkeiten?
    • Willkommen: Wie werden Besucher*innen empfangen?
    • Catering: Kann man nach der Veranstaltung etwas trinken und sich unterhalten?
    • Dialog: Kann man mit den Besucherinnen ins Gespräch kommen?
  • Programme zur Publikumsbindung
    • Freundeskreis 
    • Mitgliedschaftsprogramme
    • Empfehlungsprogramme
    • Aktionen für Stammpublikum
    • Rabattaktionen für Mehrfachbuchung

Wichtig: Wie wir oben gesehen haben, ist die Qualität der Erfahrung ausschlaggebend für die Frequenz der Besuche. Es geht also nicht nur um das Konzert selbst, sondern um das gesamte Drumherum.

Neue, ähnliche Zielgruppen erreichen

Wenn ihr bei gleichbleibendem Programm euer Publikum erweitern und neue, eurem Stammpublikum ähnliche Zielgruppen erreichen möchtet, müssen die Öffentlichkeitsmaßnahmen auf die Personengruppen abgestimmt sein. Diese Personen sind noch nicht mit eurer Arbeit vertraut, weshalb es besonders wichtig ist, auf euch aufmerksam zu machen, Vertrauen zu schaffen, auf zugängliche Weise einen ersten Eindruck von eurer Arbeit zu vermitteln und eventuelle Barrieren abzubauen. Denkt daran, dass es nicht damit getan ist, das Interesse neuer Personen zu wecken. Damit sie wiederkommen, muss ihnen die Veranstaltung gefallen haben und ihr braucht ihre Kontaktdaten, um sie über spätere Veranstaltungen zu informieren.

Ansoff-Matrix

Beispiele für Maßnahmen:

  • Verstärktes Marketing
  • Abbau von Barrieren
  • Anreize (Incentives) wie Tester-Events (z.B. Showcase, kostenfreie oder kostengünstige Angebote)
  • Vertauensfördernde Maßnahmen mit zusätzlichen Informationen, was erwartet werden kann (Aktionen für Freund*innen, Intro-Videos, etc.)
  • Publikumstausch mit anderen Organisationen
  • Kooperationen mit Organisationen außerhalb des Kultursektors und Aufbau eines Netzwerks aus Partnerschaften und Multiplikatoren
  • Andere Zeiten, andere Orte, neue Preise, etc.
     

Vertiefung / Erweiterung der Beziehungen mit bestehendem Publikum 

Hier kann es entweder um die Entwicklung neuer Programme gehen, die ihr eurem bestehenden Publikum näherbringen möchtet oder darum, die Beziehung mit dem bestehenden Publikum durch die Einführung neuer Formate oder Rahmenbedingungen zu vertiefen. 

Ansoff-Matrix

Beispiele für Maßnahmen:

  • Entwicklung neuer Programme und Formate
  • Entwicklung neuer Rahmenprogramme und Formate
  • Neue Formate zur Vermittlung 
  • Rahmenbedingungen attraktiv gestalten 
  • Verstärkte Einbindung des Publikums (vor, nach oder in das Hauptprogramm)

Praxisbeispiel:

  • Lyra Pramuk Listening Sessions
    Musik-Listening-Gruppe mit rund zehn Personen für drei Stunden. Jede Person bringt einen Song oder Track mit, der ihr etwas bedeutet. Alle hören gemeinsam die Musik, ohne zu wissen, wer den Song mitgebracht hat und um welche Musik es sich genau handelt. Danach tauschen sich alle über die Hörerfahrung aus. Schaffung der Möglichkeit auch online zwischen den Teilnehmenden eine körperliche Verbindung, vermittelt durch die Musik.
    Das Format förderte ein offenes Einlassen auf die Musik und eine Vertiefung der Erfahrung. 

     

Neues, diverseres Publikum erreichen

Das Erreichen eines völlig neuen und diverseren Publikums ist die Königsdisziplin des Audience Developments, da es nicht ausreicht, die Verpackung attraktiver zu gestalten, stattdessen müssen die Programme vollständig neu gedacht werden. Dies ist entsprechend mit einem hohen Aufwand verbunden.

Es hilft, die eigenen Programme kritisch zu hinterfragen und sich die Frage zu stellen, warum einige Teile in der Gesellschaft nicht daran interessiert sind. Sind Vertreter*innen der gewünschten Zielgruppe auf der Bühne vertreten? Werden ihre Geschichten erzählt? Steht man im Kontakt mit der Zielgruppe, um überhaupt zu erfahren, welche Interessen sie hat und welche Rahmenbedingungen es bräuchte, sie zu einem Besuch zum Konzert zu bewegen? 

Mit einem Projekt ist es übrigens nicht getan, auch wenn das gewünschte Publikum durch die richtigen Maßnahmen erreicht werden kann, bedeutet dies keinesfalls, dass es auch wiederkehren wird. Hier ist eine stetige Arbeit mit der Zielgruppe und ein ernsthaftes Engagement erfordert, um sie auch langfristig zu binden.

Ansoff-Matrix

Beispiele für Maßnahmen:

  • Neue Programme und Formate
  • Dramaturgischer Ansatz: Co-Creation / Partizipative Formate (Einbindung des Publikums bei der Konzeption des Projekts) 
  • Outreach: Veränderung des Ortes (hin zum Publikum)
  • Community Building

Praxisbeispiel:

  • Ohrknacker des Trio Catch
    In jedem Konzert wird ein Stück vorgestellt, das speziell für das Trio Catch komponiert wurde. Das Werk wird zwei Mal gespielt. Dazwischen probt das Ensemble, diskutiert über verschiedene Möglichkeiten der Interpretation, manchmal Komposit*innengespräche. Mitdiskutieren, Fragen stellen, Eindrücke schildern ist ausdrücklich erlaubt. 
    Zielgruppe: Ohne Altersbeschränkung, ohne die Notwendigkeit musikalischer Vorkenntnisse. 

4. Spezifische und messbare Ziele festlegen

Wenn die potenziellen Zielgruppen festgelegt sind und definiert wurde, wie diese angesprochen werden sollen, ist es sinnvoll nochmal zu überlegen, ob ihr eure ursprüngliche Intention damit tatsächlich erreicht, und schließlich spezifische und messbare Ziele bzw. Indikatoren festzulegen.

Das kann sein:

  • Anzahl der Personen, die sich für verschiedene Aspekte des Angebots interessieren
  • Feedback des Publikums, gesteigerte Zufriedenheit, Bereitschaft zur Weiterempfehlung, usw. (Umfragen)
  • Publikumsverhalten: z. B. Häufigkeit und Umfang des Engagements
  • Website- und Social-Media-Statistiken zum Engagement für Inhalte
  • Lern-/Erfahrungseffekt
  • Soziale Auswirkung in der Community (Umfragen)
  • Einnahmen: gesteigerte Ticketverkäufe, Merchandise, Crowdfunding

Dabei könnt ihr kreativ sein. Wichtig ist nur, dass die Indikatoren auch im Rahmen eurer Möglichkeiten messbar sind. Dabei hilft der SMART Ansatz:

  • Specific – The goal is clearly defined and unambiguous
  • Measurable – The goal uses concrete evidence to measure achievement, e.g. through box office data/audience survey
  • Achievable – The goal must be something that may be challenging but isn’t out of reach
  • Relevant – The goal must matter to your organisation and relate to its mission
  • Timetabled – Goals need grounding within a time frame, incorporating a delivery date

5. Umsetzung

Nun beginnt der spannendste Teil: Mit dem Aktionsplan setzt ihre eure Überlegungen in die tägliche Praxis um. Wählt einen angemessenen Zeitrahmen – das kann die Dauer eines Projekts sein oder aber ein dreijähriger Plan mit einem detaillierten Jahres- oder Saisonplan. 

Aus dem Aktionsplan sollten folgende Aspekte klar hervorgehen:

  • Budget (auf der Grundlage von Kostenvoranschlägen)
  • Zeitplan: Einzelne Schritte, versehen mit Indikatoren und wann diese erreicht werden sollen
  • Verantwortliche für Aktionen / Bereiche
  • Partner und Mitwirkende
  • Mitarbeiter*innen mit entsprechenden Fähigkeiten und Kapazitäten 

6. Review

Der Aktionsplan als Teil eines Zyklus regelmäßig überprüfen und anpassen. Der letzte Schritt ist die Bewertung der Strategien und Maßnahmen in Abgleich mit den Zielen. War das Projekt erfolgreich? Wo war es nicht erfolgreich. Gibt es dafür bekannte Gründe?

Wenn ihr das Projekt einmal evaluiert habt, könnt ihr die Strategien und Maßnahmen ggf. anpassen und neue festlegen.

Zum Weiterlesen

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  • Bollo, A., Da Milano, C., Gariboldi, A., & Torch, C. (2017). Final Report: Study on Audience Development - How to place audiences at the centre of cultural organisations. Luxembourg: European Commision.
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  • audience development

Zum Weiterlesen

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