Sound and Lecture N° 24: Jeff Arnal + Dietrich Eichmann / Black Mountain College 1933–1957: Experimentation, Performance and Interdisciplinary Collaboration
Denkraum Improvisation
Fr., 18.10.2024, 20:00 - 22:00 | exploratorium berlin
Fr., 18.10.2024, 20:00 - 22:00 | exploratorium berlin
Die Sound & Lecture-Reihe des exploratorium verbindet jeweils ein Konzert mit einem Künstler*innen-Gespräch oder einem Vortrag. Diesmal konzertieren der amerikanische Schlagzeuger Jeff Arnal und der deutsche Pianist Dietrich Eichmann, die seit 2002 als festes Duo frei improvisieren.
Ergänzend zu dem Konzert berichtet Jeff Arnal in seiner Funktion als geschäftsführender Direktor des Black Mountain College Museum in Asheville (North Carolina) über das außergewöhnliche Erbe des legendären Black Mountain College und die mit ihm verbundenen Musiker*innen und Künstler*innen.
In den letzten 20 Jahren hat sich die Musik von Jeff Arnal & Dietrich Eichmann ständig erneuert und umformuliert; während ihrer jüngsten Tournee im Jahr 2023 definierten sie ihren aktuellen Aggregatzustand zunehmend als physische Installation im Raum mit skulpturalen und farbigen Ansätzen.
Die inhaltliche Brücke zum Black Moutain College – einer einzigartigen Kunsthochschule, die 1933 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise gegründet und 1957 wieder geschlossen wurde – besteht in ihrer Nähe zum Werk des Komponisten Stefan Wolpe. Dieser hatte enge Verbindungen zum Bauhaus und war von 1952 bis 1956 Direktor der Musikabteilung am Black Mountain College.
Als BMCM-Direktor kuratiert, schreibt und doziert Jeff Arnal regelmäßig über das außergewöhnliche Erbe des BMC und die Musiker*innen und Künstler*innen, die dort arbeiteten, darunter John Cage, Merce Cunningham, Lou Harrison, David Tudor und Stefan Wolpe, den Dietrich Eichmann zu seinen wichtigsten Einflüssen als Komponist zählt.
Hiervon berichtet Jeff Arnal in seinem Vortrag, ebenso wie über die politischen, philosophischen und pädagogischen Prinzipien, auf denen das BMC gründete: Es basierte auf den Grundsätzen des Experimentierens, auf nicht-hierarchischen und demokratischen Strukturen und auf der Vorbereitung des Einzelnen auf eine aktive Bürgerschaft. Zusammenarbeit war ein grundlegendes Prinzip, das es Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen ermöglichte, Ideen auszutauschen. Die Betonung des BMC auf Erfahrungslernen und Experimentieren machte es zu einem Inkubator, der die Bühne für die meisten Bewegungen der bildenden Kunst und Performance des 20. Jahrhunderts bereitete. Sein Einfluss wirkt bis heute bei Künstler*innen weltweit nach.