HYPERKLASSIꓘ V.1

HYPERKLASSIꓘ V.1 von Edoardo Micheli ist das Destillat von fünf Jahren Arbeit an der Zerstückelung und Dekonstruktion der verrottenden Überreste einer hegemonialen Kultur: der westlichen Musiktradition. Die Fetzen wurden zu fluoreszierenden Orchideen, regenüberfluteten Wäldern, erträumten Städten und tiefen Gewässern, in denen Menschen schwimmen, die die Sprache der Fische, Korallen und Sternbilder am Himmel verstehen, neu zusammengesetzt. Aber es ist auch ein sehr persönliches Soundtagebuch, das Manifest einer befreienden, spielerischen und ziemlich ignoranten elektronischen Musikpraxis und eine chaotische Liebeserklärung.

Auf die Albumpräsentation folgen ein Live-Set von AIEL, die auch mit einem Track zum Album beigetragen hat, und ein DJ-Set von KC.
Video von Cẩm-Anh Lương

Edoardo Micheli ist Komponist, Produzent und Musiklehrer. Nach einem akademischen Kompositionsstudium widmet er sich nun verstärkt der Hinterfragung, Dekonstruktion und Remixing des Erbes der dominanten Kultur, in der er aufgewachsen ist, und der Zusammenarbeit mit andere Künstler*innen. Parallel dazu verfolgt er ein Projekt über Ökoakustik, Hörgemeinschaften und nichtmenschliche Musik.

Die in Berlin lebende Produzentin und interdisziplinäre Künstlerin AIEL hat die Grenzen der experimentellen elektronischen Musik erweitert, indem sie sich über Genres und konventionelle Musikkanons hinwegsetzte. Ihre Arbeit ist ein Sammelsurium kreativer Gedanken, die sich vor allem in Klängen ausdrücken, wobei sie sich auf polyrhythmische zeitgenössische Musik und esoterische, fantasievolle Erzählungen konzentriert. Ihre Live-Performances, bei denen sie mit Sampling, Sprachverarbeitung und FM-Synthese arbeitet, bestehen aus einem Anachronismus zwischen alten Ritualen und futuristischen Popsongs.

KC, ein indischer DJ, Performerin, Gitarristin und Komponistin mit Wohnsitz in Berlin, erforscht ambient-orientierte Musik mit einem besonderen Schwerpunkt auf generativen Soundscapes. Ihre Mixe bewegen sich in den Bereichen Glitch, Doom Metal, Space Rock, Indie, Dreampop, New Wave, Downtempo, Slowcore, Alternative und Shoegaze und schaffen immersive Klangerlebnisse.

Cẩm-Anh Lương ist eine in Berlin lebende Künstlerin und Designerin für neue Medien aus Vietnam. Ihre Arbeit konzentriert sich auf persönliche Erzählungen, Migration und die Politik der Erinnerung, indem sie Mixed Media oder virtuelle Realität nutzt, um immersive, interaktive Erfahrungen zu schaffen. Diese virtuellen Welten dienen dann als Plattformen für die Erforschung vergessener Geschichten, die durch das Erbe der Kolonialisierung, staatliche Propaganda und Stereotypen, die postkolonialen Migrant*innenkörpern aufgezwungen wurden, geprägt sind.