Aus dem Maschinenraum
Konzertinstallation für Lautsprecher, Live-Elektronik, Cello, Bassklarinette mit Fieldrecordings, Interviewfragmenten, Video und Live-Overhead-Projektionen
So., 21.09.2025, 19:00 - 20:00 | Hošek Contemporary
So., 21.09.2025, 19:00 - 20:00 | Hošek Contemporary
Aus dem Maschinenraum ist eine immersive Konzertinstallation für Lautsprecher, Video, Cello, Bassklarinette, Live-Elektronik und Live-Overhead-Projektionen, mit Fieldrecordings und Interviewfragmenten, die aus der intensiven Recherche und der Auseinandersetzung mit den Klangeigenschaften des Verbrennungsmotors entwickelt wurde.
Sounds von historischen LKW-Motoren, eines Rhein-Schiffsmotors, von Dieselloks bis hin zu Klängen von PKWs wie eines Trabbis und eines Lamborghinis wurden kombiniert mit Live Elektronik, improvisierenden Instrumentalist*innen (Cello und Bassklarinette) Videozuspiel, Live-Overhead-Projektionen und Nebel. Erweitert werden sie mit Gesprächsfetzen aus Interviews mit Spezialisten und Fahrzeug-Liebhabern, die ein bis ins Persönliche gehendes Verhältnis zwischen Mensch und Maschine offenbaren. Sie vereinen sich zu einem Abgesang auf den Verbrennungsmotor.
Wie viele neuen technischen Entwicklungen übte der Verbrennungsmotor mit seinem spezifischen Klang eine große Faszination auf die musikalische Avantgarde des jungen 20. Jahrhunderts aus. Zum Alltagsgeräusch geworden prägen seine klanglichen Charakteristika die Soundscape unserer Städte, belasten uns mit ihrem Lärm und sind uns doch als Klangkulisse sehr vertraut. Heute steht der Verbrennungsmotor als Verursacher von CO2 am Pranger. Sein Klang gehört zu den „vanishing sounds“, dessen Verschwinden ausnahmsweise keine (oder doch?) Nostalgie erzeugt, sondern mit Hoffnung verbunden ist. Der Abend endet mit einer Live-Soundcollage, die Motorensounds in einen Mix aus Frosch- und anderen Naturlauten transformiert. Sie steht für die romantisierte Sehnsucht nach einem Sieg der Natur über die zerstörerischen technischen Errungenschaften des Menschen, auch wenn das Quaken der Frösche ironischer Weise ähnlich durchdringend und knatternd tönen kann, wie die Geräusche eines Verbrennungsmotors.
Das Konzert ist Teil des Monats der zeitgenössischen Musik Berlin.