Atonale Musik für alle
Musikalische Dissonanzen gegen gesellschaftliche Missklänge
Die S-Bahn Berlin plant im September ein Pilotprojekt zur Vertreibung von Obdachlosen am S-Bahnhof Hermannstraße durch die Beschallung der Eingangshalle mit Atonaler Musik.
Atonale Musik im Alltag? Finden wir wunderbar!
Daher bedanken wir uns herzlich bei der S-Bahn für diesen Impuls und laden direkt zur Auftaktveranstaltung am 24. August 2018 ab 19 Uhr am Eingang des S-Bahnhofs Hermannstraße ein. Dort wollen wir mit Essen und Getränken für Obdachlose zusammenkommen, um gemeinsam Atonale Musik zu hören oder gar zu spielen.
Am Freitagabend möchten wir Atonale Musik, die für die Befreiung von (tonalen) Hierarchien und die Gleichwertigkeit aller Klänge steht, als Metapher für gesellschaftliche Gleichberechtigung und Teilhabe verstehen und mit unseren musikalischen Dissonanzen gesellschaftlichen Missklängen entgegentreten.
Wir freuen uns über alle, die Essen für Obdachlose beisteuern oder musizieren möchten. Zur Vereinfachung der Koordination der Aktionen könnt Ihr Euch kurz vorher bei uns anmelden (marketing@inm-berlin.de).
Mit dabei sind:
• Sirje Aleksandra Viise: Julius Eastman »Prelude to the Holy Presence of Joan d'Arc«
Sirje Aleksandra Viise ist eine estländisch-amerikansiche Vokalartistin, Performerin und Künstlerin. Sie ist spezialisiert auf erweiterte Gesangstechniken, zeitgenössische und experimentelle Musik, Performance, Performance Kunst und Skulptur. In ihren Soloprogrammen und Performances hinterfragt sie den Charakter weiblicher Performerinnen und die Rolle des/der Sänger/in in der heutigen Gesellschaft.
• Juliana Hodkinson: »A-Tonart S-Bhf Herrmannplatz«
Autos, Kinderspielzeug, Alltagsgeräusche, Musikinstrumente und elektronische Verdrehungen kommen in den Werken von der Komponistin Juliana Hodkinson zusammen, die gerne Impulse und Objekte aus unterschiedlichen Quellen innerhalb von einem gemeinsamen ästhetischen Rahmen integriert.
• Ruth Velten: Improvisation Saxophon
Mit innovativen Programmen hat sich die Saxophonistin Ruth Velten als Interpretin moderner Werke international einen Namen gemacht. Künstlerische Flexibilität und die Suche nach Neuem prägen ihre Arbeit.
Auswahl Berichterstattung über die Aktion "Atonale Musik für alle":
- rbb Kulturradio "Atonale Musik für alle: Protestaktion gegen die S-Bahn-Pläne zur Vertreibung von Obdachlosen", 23.08.2018
- Deutschlandfunk Kultur "Atonale Musik zur Vergrämung Obdachloser?". Interview mit Juliana Hodkinson, 24.08.2018
- Süddeutsche Zeitung "Mit Ligeti gegen die Obdachlosen von Gleis 3", 24.08.2018
- EXBERLINER "Atonal Music For All", 24.08.2018
- SWR 2 "Doch keine atonale Musik für alle", 25.08.2018
- taz "Hören mit Schmerzen", 25.08.2018
- nmz. neue musikzeitung "Atonale Musik für alle - Musikalische Aktion in Berlin, paradox", 26.08.2018
- BR Klassik "Obdachlose mit Atonaler Musik vertreiben. Deutsche Bahn stoppt das Berliner Projekt", 26.08.2018
- Berliner Morgenpost "Schräge Musik gegen Drogendealer: Projekt wohl gestoppt", 26.08.2018
- neues deutschland "Musik gegen soziale Missklänge", 26.08.2018
- taz "Atonal doch nicht ideal", 26.08.2018
- Berliner Zeitung "S-Bahnhof Hermannstraße in Berlin: Statt schräger Musik gibt's jetzt Dschungellaute", 26.08.2018
- Der Tagesspiegel "Atonale Musik und Naturgeräusche: Die S-Bahn weiß nicht, was sie will", 27.08.2018
- rbb Kulturradio "S-Bahn verzichtet auf Musik am Bahnhof Hermannstraße", 27.08.2018
- VAN International "Protesting the Weaponization of Atonal Music", 30.08.2018
- The Guardian "'Art shouldn’t be weaponised': the atonal concert championing Berlin's homeless", 31.08.2018
- Frieze Magazine "Berlin Metro's Plan to Drive Away Homeless With Atonal Music Meet With Avant-Garde Protest", 03.09.2018