Die Klanginstallation »Veni creator spitirus« weitet das Gedicht „Freude“ von Oya Erdoğan in Klang und Raum hinein. Inspiriert von Karlheinz Stockhausens »Die 24 Stunden des Tages«, handelt »Freude« von der Begegnung mit dem universellen Schöpfergeist. In allen Kulturen und Religionen findet er seinen – auch liturgischen – Ausdruck. Daran knüpft Oya Erdoğan an. Sie verschmilzt unterschiedliche spirituelle Traditionen nicht allein in den Versen, sondern vor allem in den Wörtern, die sich verbinden, sich mit Klang vermählen, in Laut-Silben vereinen und neue Bedeutungen eröffnen – auf Deutsch, Lateinisch, Türkisch, Arabisch, Persisch, Hindi, Sanskrit, Hebräisch, Griechisch sowie in reinen Sprachlauten, die für die Dichterin die »erste Sprache« sind. Mario Verandis mehrkanalige Klanginstallation stellt Oya Erdoğans Sprach-Performance von »Freude« in den Mittelpunkt. Er bedient sich der phonetisch-rhythmischen Komponenten ihres Sprechens, um einen räumlichen Kontrapunkt von Worten, Silben und Phrasen zu bilden.